Fam. K. Krauthan

Die Geschichte der Familie Klaus Krauthan

Die Geschichte beginnt 1968, genauer am 19. Februar. Halt, eigentlich beginnt die ganze Geschichte sogar etwas früher, nämlich im Jahre 1967. Am 16. April dieses denkwürdigen Jahres wurde meine Frau Martina geboren. Natürlich war sie damals noch nicht meine Frau. Das Schicksal führte uns erst viel später zusammen. Nachdem also meine heute noch bezaubernde und elegante Frau - obwohl, so bezaubernd ist sie auch nicht ... und elegant, ich weiß nicht ... AUA AUA AUA ... okayokayokay, bezaubernd, elegant und anmutig, ja so ist meine Frau, genau - also, wo war ich stehen geblieben, ach richtig, nach dem also meine heute noch bezaubernde, elegante und anmutige Frau das Licht der Welt erblickte, erforderte das Schicksal die Geburt eines ebenso erlesenen zukünftigen Gatten. Und da Entfernung in der heutigen Zeit keine Rolle mehr spielt konnte es auch geschehen, dass Martina in Wilhelmshaven und ich in Stuttgart auf die Welt gekommen sind. Da wir aber zu der Zeit noch nicht voneinander wussten, konzentrierten wir uns mehr auf unser Umfeld, Essen und Trinken und so. Unser erstes Aufeinandertreffen erfolgte erst im Jahre 1990 anno domini. Und auch da war es uns auf Anhieb nicht bewusst, dass wir füreinander bestimmt waren. Wir näherten uns eher auf die romantische Art und Weise. Zuerst mit gemeinsamen Frühstückstees beim Sonnenaufgang in einem Camp bei Neunkirchen (im Saarland) in dem wir als Behindertenbetreuer tätig waren. Von einer Bindung oder einer Beziehung zueinander wollten wir absehen, da die Entfernung Wilhelmshaven - Böblingen uns doch abschreckte. Aber das Schicksal lässt sich nicht so leicht abwimmeln und es kam, wie es kommen musste. Nach Beendigung der Betreuertätigkeit reisten wir jeder zuerst nach Hause und am folgenden Wochenende machte ich mich mit dem Motorrad auf den Weg nach Wilhelmshaven. Dort half ich Martina, den gemeinsamen Hausstand mit ihrem damaligen Freund aufzulösen und wir verbrachten eine glückliche Woche miteinander. Die Vorstellung bei den Schwiegereltern konnte nicht abgewendet werden, aber diese Aufgabe meisterte ich mit Bravour - wobei es mir meine Schwiegerleute auch leicht gemacht habe, keiner hat mich gefragt, wie ich meine Familie später ernähren will. In der folgenden Zeit reisten wir immer wieder die Strecke Wilhelmshaven - Stuttgart und umgekehrt. Und nie waren wir dem Aufwand überdrüssig. Unsere Liebe hielt der Entfernung stand. Und da so eine Liebe Früchte trägt ließ die glückliche Nachricht auf Nachwuchs nicht lange auf sich warten. Im Januar des Jahres 1993 gaben wir die Schwangerschaft bekannt und kümmerten uns auch sogleich um einen Hochzeitstermin. Hier musste nur die Fragen geklärt werden, WO und WIE geheiratet werden sollte und WELCHEN Namen man tragen will. Und falls SIE vor dem gleichen Problem stehen, hier ein kleiner Tipp:

Streben sie immer einen Kompromiss an. Ich habe meiner Frau klar gemacht, dass eine kirchliche Hochzeit in Wilhelmshaven nur dann in Frage kommt, wenn der Name Krauthan der Familienname wird.

So einfach ist das. Hochzeit in Wilhelmshaven, in weiß, Nachname Krauthan. Okay, sie müssen sich nicht Krauthan nennen lassen, muss ja nicht jeder so heißen.

Am 2. April 1993 war es dann soweit. Standesamtliche Hochzeit im Wilhelmshavener Rathaus und am folgenden Tag kirchliche Trauung in der Neufahrner Kirche, ebenfalls Wilhelmshaven. Es folgte ein rauschendes Fest mit einer kurzen Hochzeitsnacht. Die Hochzeitsreise fiel aufgrund der bestehenden Umstände aus. Nicht wegen der Schwangerschaft, sondern wegen der bevorstehenden Prüfung zum ersten Staatsexamen von Martina. Am 6. Oktober 1993 wurde dann unsere Rebecca geboren. Etwas später stand uns dann endlich eine Wohnung zur Verfügung, die wir gemeinsam beziehen konnten. Fortan wohnten wir in Stuttgart und während meine Frau ihr Referendariat abwickelte kümmerte ich mich um Geld und Kind. Mein angefangenes Studium litt leider darunter, was bis zum Ausschluss aus dem Studiengang führte. Um mehr Geld zur Verfügung zu haben strebte ich eine Ganztagsstelle bei meinem damaligen Arbeitgeber an, bei dem ich während meines Studiums bereits einen Halbtagsjob hatte. Und die BW-Bank nahm mich in ihrem Schoße auf und dort liege ich noch immer, obwohl man behaupten könnte ich hätte mich zumindest bis zum Bauchnabel hochgearbeitet, wenn auch die Brust noch etwas entfernt ist. Studium ade, Job her. Während meine Frau ihr zweites Staatsexamen erfolgreich abschloss jobbte ich freilich noch zu später Abendstunde. Zwischendurch änderte sich meine Position vom Expeditionsmitarbeiter zum Sachbearbeiter und später zum Bankkaufmann mit abgeschlossener Prüfung. Meine Frau wurde Sonderschullehrerin an der Christian-Hiller-Schule in Stuttgart-Neugreut. Im Jahr 1997 kündigte sich im Sommer erneut Nachwuchs an und gespannt warteten wir auf die Geburt unseres zweiten Kindes. Am 2. Mai 1998 erblickte dann Tamara das Licht der Welt und unser kleiner Sterngucker erfreut uns noch heute. Mit zwei Kindern musste nun einer zu Hause bleiben. Meine Frau beantragte Erziehungsurlaub und war seit Juli 1998 sozusagen Hausfrau. Und wenn man schon gerade dabei ist, dann sollte auch das dritte Kind nicht lange auf sich warten lassen. Sebastian kündigte sich im Frühjahr 1999 an und kam schließlich in einer unnötigen Eile am 3. November 1999 auf die Welt. Während ich bei meinen beiden Töchtern dabei war, durfte ich aus Angst der Hebamme und der Gehilfin um nachhaltige Schädigungen meiner kleinen Tamara, die dabei war, nicht in den Kreissaal. Überhaupt waren die Hebamme und das restliche Personal weitaus nervöser als ich. Selbst als die Herztöne wegblieben konnte ich die Damen nicht damit beruhigen, dass all unsere Kinder diesen Scherz mit uns trieben. Im Frühjahr 2000 wechseln wir nun von der eigenen Wohnung (75 qm) in das eigene Haus (140 qm).

Dass das Leben unabdingbar weiter schreitet wurde uns mit einem deutlichen Schlag klar. Wir hatten mit unserer Familienplanung abgeschlossen. Drei Kinder erachteten wir für ausreichend, auch wenn wir am Anfang unserer Beziehung noch von fünf Rabauken geträumt hatten. Aber man kommt mit Kindern schnell auf den Boden der Tatsachen zurück.

Die nächste Stufe unsere Familienrakete wurde 2007 bereits eingeläutet und die Trennung der alten Stufe erfolgte 2008. Es war eine endgültige Trennung. Hatten wir in der Kirche geschworden, den Bund der Ehe zu wahren, bis dass der Tod uns scheide, so wussten wir nicht, dass dieser so früh in unsere kleine Familie einschlagen würde. Martina starb am 13. Juni 2008 an den Folgen ihrer Brustkrebserkrankung. Zum Memoriam haben wir eine spezielle Seite eingerichtet.

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