unser_haus

Wie Sie vielleicht bereits erfahren haben, sind wir im März 2000 aus unseren eigenen vier Wänden in einem Stockwerk in unsere eigenen vier Wände auf drei Stockwerke verteilt umgezogen. Wenn nicht, nun, dann wissen Sie es jetzt.

Damit Sie einen Einblick in unsere bescheidene Hütte bekommen, habe wir unser Haus von oben bis unten fotografiert und stellen die Bilder passend zur Verfügung.

Zudem erfahren Sie im weiteren Verlauf etwas über die Bauweise unseres Heimes. Denn nicht jeder ist im Besitz eines Passiv-Hauses (auch wenn diese Bauart sich mehr und mehr durchsetzt). Darum wollen wir an dieser Stelle auch eine Lanze für diese brechen.

Zuerst aber fangen wir außen an. Unser Reiheneckhaus wurde im sogenannten Hasenstallstil erbaut. Die großen Fensterflächen an der Südseite sorgen für Wärme durch Sonnenenergie. Dagegen bietet der "Wintergarten" an der Nordseite im Winter nur für Eisblumen an den Fenstern Lebensraum. Direkt unter dem "Wintergarten" befindet sich der Eingansbereich. Der Vorraum bietet Platz für Jacken, Mäntel und Schuhe. Da der Raum außerhalb der Passivhausisolierung liegt, kann es dort im Winter unangenehm kalt werden. Gleichzeitig verhindert er aber das Kälte und Dreck in die Wohnung getragen werden. Durch eine dreifach verglaste Tür gelangt man ins eigentliche Haus und landet in der Küche und Essecke. Die offene Gestaltung der Küche erzeugt optisch einen größeren Raum und bietet Ausweichplatz in der Essecke, sollte einmal Besuch kommen. Im Durchgang schließen sich die Toilette und die Vorratskammer an. Dann betritt man auch schon das Wohnzimmer, das mit 24 qm den Hauptraum im Erdgeschoss bildet. Der offene Treppenaufgang verschafft noch etwas Raum im Gegenzug bekommt es aber auch Licht. Die beiden großen Türen auf der Südseite des Wohnzimmers führen auf die Terrasse und in den Garten. Begibt man sich die Treppe hoch in das 1. Obergeschoss, so stehen einem fünf Türen zur Auswahl. Beginnt man rechter Hand gelangt man zuerst ins Badezimmer, dann ins Schlafzimmer. Dort schließt sich der Zugang zum "Wintergarten" an. In unserem Fall wird er als Werkstatt missbraucht. Wieder im Treppenhaus/Flur folgt eine Abstellkammer und dann das Gästezimmer und das Domizil von Rebecca. Kämpft man sich nun ein weiteres Stockwerk hoch erklimmt man unsere kleie Bücherei und daran anschließend das Kinderzimmer von Tamara und Sebastian. Durch seine enorme Größe verliert sich der Inhalt nahezu. Allerdings ist in naher Zukunft ein Umbau geplant. Das große Zimmer soll in zwei Zimmer geteilt werden.

Nun aber mehr zum Baustil. Ihnen sind vielleicht schon die seltsamen Düsen in den Zimmern aufgefallen. Diese bilden einen Teil des sehr wichtigen Belüftungssystems. Hierbei wird in der Küche, der Toilette und im Bad die verbrauchte, warme Innenluft abgesaugt. Gleichzeitig wird von außen Frischluft angesaugt. Nehmen wir in diesem Beispiel mal an, die Innenluft wäre 20°C warm, die Außenluft -10°C kalt. Da die Außenluft in drei Meter Tiefe in Schleifen durchs Erdreich geleitet wird, erwärmt sich die Luft auf ca. +4°C. Dann streichen die beiden Luftströme durch eine Membran getrennt aneinander vorbei und gleichen sich in der Temperatur an. In diesem Fall wären das 12°C. Damit aber nicht genug. Die Abluft wird nun in einer Art Kühlschrank die Restwärme entzogen und an die Innenluft abgegeben. Beispielsweise wird die Abluft auf 0°C abgekühlt, dann kann die Zuluft auf 24°C erwärmt werden. Aufgrund einer Integrierten Technik lässt sich die Zuluft sogar auf über 30°C erwärmen. Dies ist notwendig, damit ein nur um wenige Grad abgekühlter Raum auf Dauer wieder erwärmt werden kann. Die erwärmte Zuluft strömt dann in allen Wohnräumen durch eine Düse in über 2m Höhe wieder ein. Dabei entsteht eine Verwirbelung, die eine Durchmischung der Zuluft mit der Raumluft möglich macht. Für die ganz harten Winter, ohne Sonne, ist in jedem Stockwerk ein kleiner Heizkörper angebracht, der mit einem Glühdraht versehen ist. Dieses Gerät ist aber mehr zur Beruhigung, wie zur Erwärmung geeignet. In der Hauptsache erwärmt sich die Raumluft durch Körper- und Abwärme. Die Körperwärme wird von allen Bewohnern abgestrahlt (beim Menschen ca. 30-36°C), die Abwärme von fast allen Elektrogeräten. Vor allem der Kühlschrank und der Backofen/Herd leisten hier wichtige Arbeit. Zusätzlich dient die Sonne als Wärmequelle. Selbst im eisigsten Winter wärmt die Sonne die von ihr durchfluteten Raumflächen. Die gute Isolierung von Wand (30cm!) und Glas (dreifach!) sorgen dafür, dass sich der Wärmeverlust in Grenzen hält und in einer Ecke mit zwei Außenwänden lediglich eine Abweichung von 0,5°C auftritt. So kann es im Haus mollig warm sein, während draußen die bittere Kälte die Dieseltanks knackt.

Das schönste am Haus ist allerdings, dass wir in einer Gemeinschaft mit Gleichgesinnten wohnen und um uns herum viele Kinder aufwachsen. In knapp 20 Häusern sind 40 Kinder wohnhaft. Das Durchschnittsalter bewegt sich im Enddreißiger- bis Mitvierzigerbereich.

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